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Auslandspraktikum in Brescia (Italien) von Haken Zanbak

Wie kam es eigentlich dazu?

Herr Neumann (Bereichsleiter VW Service)  kam eines Tages auf mich zu und hat mich, aufgrund meiner guten Leistungen in der Schule und im Betrieb, darauf angesprochen, ob ich mir nicht vorstellen könnte ein Auslandspraktikum zu machen.

Anfangs konnte ich mir das ganz und gar nicht vorstellen, aber nach vielem Hin und Her mit meiner Familie und auch mit dem Betrieb war ich bereit, mich dieser Aufgabe zu stellen. Ohne meinen Bruder aber hätte ich das Ganze nicht gemacht, denn dieser hat mich von Tag eins davon überzeugt und mich unterstützt. Er hat gemeint, dass man bei so etwas super Erfahrungen sammeln könnte und dass man so eine Chance vielleicht kein zweites Mal bekommen würde.

Dann war es soweit und ich habe Herr Neumann mitgeteilt, dass ich sein Angebot gerne annehmen würde. Nun hatte ich die Auswahl, wo gehe ich hin? Spanien, Finnland oder Italien?

Entschieden habe ich mich für Italien. Hauptsächlich wegen dem guten Essen und weil ich schon immer mal da hin wollte da es ein schönes Urlaubsland ist. Auch habe ich mich für Italien entschieden, aufgrund des wärmeren Klimas (im Gegensatz zu den anderen Wahlmöglichkeiten) und natürlich der italienischen Warmherzigkeit.

Dann musste nur noch der Papierkram erledigt werden, wobei mich Frau Ehlers (Assistenz der Bereichsleitung) super unterstützt hat. Vielen Dank dafür!

Am 31. Oktober ging es dann endlich los. Ich war sehr gespannt und aufgeregt, denn für mich ging es das erste Mal ganz alleine auf die Reise in ein anderes Land, was einen schon ein bisschen nervös macht. Was erwartet mich? Wie ist der Betrieb in dem ich arbeiten werde? Wie gut ist das alles vorbereitet? Ich war sehr gespannt wie das alles anläuft.

Mit dem Flieger ging es nach Mailand. Dort wurde ich von der unterstützenden Organisation in Italien (Tempo Libero) empfangen und zu meiner Unterkunft gebracht. (Die Unterkunft war ein Großes Haus mit vielen WGs) Gegen 22 Uhr bin ich dann dort angekommen und hatte zum Glück noch ein wenig Essen im Gepäck dabei, denn Essen oder Sachen zur Verpflegung musste ich mir die nächsten Tage selbst kaufen. In der Unterkunft waren Personen von überall auf der Welt. Mein Zimmerkollege zum Beispiel, war ein Grafikdesigner aus Lettland. Alle hier – im schönen Brescia in Italien – um genauso wie ich, ein Auslandspraktikum zu machen.

Die ersten Tage waren für mich die schlimmsten. Es war alles so neu, so anders. Ich musste mich erst einmal um meine Verpflegung kümmern und mich einleben und auch die ganzen Leute kennenlernen mit denen ich ja einen Monat zusammenarbeiten durfte.

Der erste Tag im Unternehmen war aber echt super. Ich wurde gleich sehr herzlich empfangen und familiär begrüßt. Alle haben sich gefreut als ich mich vorgestellt habe. Sie waren gespannt was der Monat mit sich bringen wird. Hatte ich mir doch zu viele Gedanken gemacht?

Ich war sehr positiv überrascht wie gut alles funktioniert hat und wie freundlich ich als „Fremder“ empfangen wurde.

Gearbeitet habe ich in einem Familienbetrieb, einer freien Werkstatt namens „Tameni Snc“. Eine schön eingerichtete Werkstatt. Die Werkstatt war nicht an eine Marke gebunden. Von Porsche, Lancia bis zu Motorrädern war hier alles dabei.

Der größte Unterschied zwischen der freien Werkstatt in Brescia und unseren Werkstätten der Koch Auto.Gruppe war die Herangehensweise an die Arbeit. In Italien gab es kein Elsa, welches mir die Aufgabe Schritt für Schritt erklärt hat. Hier war Kreativität und Spontanität gefragt. Vor allem auch durch die Vielfalt der Marken und den verschiedenen Kraftfahrzeugen. Spezialwerkzeug war hier fehl am Platz. Höchstens wenn man sich etwas selbst gebaut hat. So wurde man mehr gefordert, da man zu jedem Problem eine Lösung finden musste und man keine gezielte Angabe zur Durchführung hatte.

Ein Highlight war ein besonderes Fahrzeug, dass in der Werkstatt war. Ein BMW M3 E46. Ein echter Hingucker.

Nach den ersten Tagen, in denen ich mich noch ein wenig mit der Orientierung schwergetan habe, den ganzen neuen Leuten und den neuen Arbeitssituationen, wurde es immer besser. Es hat mir immer besser gefallen und man hatte mit den Kollegen eine Menge Spaß beim Arbeiten. Gearbeitet habe ich von morgens 8 bis um 12. Nach einer, für Italien üblichen, zwei stündigen Mittagspause (Italiener und Italienerinnen sich ja bekannt fürs gute und viele Essen) ging es dann um 14 Uhr weiter bis abends 18 Uhr. Wir konnten uns gegenseitig eine Menge beibringen und jeder hatte einen guten Einblick bekommen über die Vorgehensweise in der Werkstatt des Anderen.

Durch die vielen verschiedenen Aufgaben, durch die unterschiedlichsten Kraftfahrzeuge, ist die Zeit in Italien wie im Flug vergangen. Nach vier Wochen hieß es dann leider schon wieder Abschied nehmen. Zum Abschluss des für mich ereignisvollen und erfahrungsreichen Auslandspraktikum im schönen Brescia, das rund 30 Kilometer vom südwestlichen Gardasee entfernt ist, haben wir dann noch einmal zusammen gegessen, um uns nochmal auszutauschen und uns zu verabschieden.  Dann ging es am 27.November wieder zurück nach Deutschland.

Einerseits fand ich es schade, dass die wunderschöne Zeit in Italien schon vorbei war, denn ich hatte mich super eingelebt und es hat mir sehr Spaß gemacht jeden Tag mit den Kollegen und Kolleginnen dort zu Arbeiten. Jeden Tag haben wir uns zusammen Aufgaben gestellt, um unseren Kunden das Auto zu reparieren. Das hat uns sehr zusammengeschweißt und da die Werkstatt ein Familienunternehmen war, hat es sich angefühlt, als ob man da einfach dazugehört.

Andererseits war ich aber auch froh nach einem Monat endlich wieder meine Familie zu sehen und auch die Arbeitskollegen vom Autohaus Koch. Wieder im „normalen“ Alltag zurück zu sein fühlte sich dann auch gut an. Und gutes italienisches Essen gibt es ja zum Glück auch in Deutschland.

Das Auslandspraktikum kann ich jedem nur weiterempfehlen. Man lernt extrem viel fürs Leben aber natürlich auch für die Arbeit. Man weiß zwar nie wo es einen genau hintreibt und macht sich deswegen im Voraus vielleicht zu viele Gedanken, aber das ist auch gar nicht der wichtigste Punkt. Viel wichtiger sind die Erfahrungen die man hier sammelt. Diese sind es, die einen im Leben weiterbringen. Sowohl Positive als auch Negative. Deshalb kann ich dies allen ans Herz legen, die solch eine Chance bekommen. Nutzt diese! Wer weiß, ob man diese auch noch ein zweites Mal bekommt.

Natürlich habt Ihr, wie neben eurem Job hier in Deutschland beim Praktikum noch genug Freizeit, um auch etwas vom schönen Italien mitzunehmen. Es lohnt sich auf jeden Fall so etwas zu machen.